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Zur neuen Rolle von Thomas Schaaf bei der VfB Oldenburg Fußball GmbH

Andreas Hohls • Feb. 20, 2024

Thomas Schaaf zum Thema Fußball                                                   NWZ      S.11

Thomas Schaaf zu seiner Rolle beim VfB                                        NWZ      S.25

Was macht ein Thomas Schaaf bei der VfB Oldenburg Fußball GmbH? Die zweite Standortbestimmung auf Seite 25 zur Rolle des Ex-Cheftrainers von Werder Bremen beantwortet der VfB-Medienpartner NWZ am 6. Februar bereits auf Seite.11: „Thomas Schaaf, Kopf einer Imagekampagne“.


„Image, das, … idealisiertes Bild von etwas … in der öffentlichen Meinung…“ so definiert der Duden den aus dem Englischen stammenden Begriff, der dort „Darstellung“ oder „Vorstellung" bedeutet. Es geht also vordergründig nicht darum, in einer Kampagne die tatsächliche Qualität oder Leistung zu kommunizieren. Es geht eher darum, bloß den Anschein davon zu erwecken.

Es zählt das „IST", nicht das „KÖNNTE SEIN"


Um das zu erreichen, braucht es glaubwürdige Sympathieträger. Thomas Schaaf war immer ein solcher. Schade nur, dass er sich für die Image-Kampagne der VfB Oldenburg Fußball GmbH hergibt. Im Sport sollte es immer um das „ist“ und nicht um das „könnte sein“ gehen. Sportlichkeit setzt Ehrlichkeit voraus. Da es aber im kommerziellen Bezahlfußball gar nicht um Sport im eigentlichen Sinne geht, sondern um Umsatz und Gewinn, ist es durchaus sachlogisch, was in der VfB-Image-Kampagne passiert.


Deshalb soll man nicht verübeln, wenn Thomas Schaaf glauben machen will, Bezahlfußball verbinde, wie er sagt. Bis zu 14 Mannschaftswagen der Polizei am Marschwegstadion und TV-Bilder von schweren Kloppereien in und an Stadien sprechen eine ganz andere Sprache.


Ein neues Stadion hält Thomas Schaaf für den Fußball in Oldenburg für „überlebenswichtig". Aber auch das ist falsch. Nicht das Fußballspielen in Oldenburg braucht ein Stadion, sondern ausschließlich die Berufsfußballer der VfB-Erste wollen eines. Profisportler also, die laut Regularien des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in diesem Stadion zwar nicht nur als einzige Fußball spielen dürfen, es aber aufgrund der strengen Vorschriften wahrscheinlich faktisch so sein wird.

Warum kommt das alles eigentlich so bekannt vor?


Eine Kampagne mit einer „Lichtgestalt“, einer Vertrauensperson des Fußballs, weit an den Bedürfnissen des tatsächlichen Sports vorbei, die hatten wir in Oldenburg doch gerade erst.

Zudem war in der Geschichte „VfB-Erste“ alles so schon einmal da. Klaus Berster übernahm seinerzeit von Gerold Scheelstede einen kerngesunden Verein mit 300.000 DM, umgerechnet etwa 150.000 Euro, Schulden, aber mit Grundbesitz in Donnerschwee im Wert von umgerechnet 1,4 Millionen Euro. Dieses Nettovermögen sei durchgebracht worden - durch Großmannssucht und eine völlig unrealistische Einschätzung der ökonomischen Möglichkeiten der Region, wie viele Kritiker sagen.

Als es dann im Jahr 2021 wieder in Richtung Profifußball 3. Liga gehen sollte, mit ausgegliederter GmbH, hoffungsvoll vielen Großsponsoren und Unterstützung aus der Politik, da entsann man sich eines absoluten Vertrauensträgers, Wolfgang Sidka.


Der hatte zwar bis acht Jahre zuvor ein Traineramt bei der VfB-Ersten inne, aber auf die 70 zugehend, längst seinen Daueraufenthalt und Lebensmittelpunkt in Berlin. Über 450 Kilometer Distanz kann man als 1. Vorsitzender kaum etwas anderes sein, als ein „Leuchtturm“ und „Vertrauenspol“ für potenzielle Sponsoren und eben für die „politische“ Unterstützung. Da das aber weder sportlich, noch wirtschaftlich funktionierte, zog Wolfgang Sidka im Mai 2023 auch die einzig logische Konsequenz: Er stand bei der Neuwahl nicht mehr zur Verfügung.

Die NWZ ist der offizielle Medienpartner der VfB Oldenburg Fußball GmbH

Wiederholt sich Geschichte?


Angesichts des in der Nordwest-Zeitung (NWZ) vorgestellten neuen, ehrenamtlichen Unterstützers –Thomas Schaaf, der laut eigener Aussage nicht ins Kerngeschäft eingreifen will, sondern nur extern als Berater tätig sein möchte, drängt sich eine Schlussfolgerung auf: Geschichte wiederholt sich!


Die Erfahrung sagt, der VfB probiert zu Lasten städtischen Steuergelds erneut, was zuvor schon mal gescheitert ist. Dieses Mal aber gleich mit einer Multimillionen-Forderung an die Stadt garniert. Dreist? Gerade kommentierte im Fachblatt „Kicker“ ein dem VfB durchaus wohlgesonnener Autor folgerichtig frei nach Trappatoni: VfB hat sportlich fertig. 

Sport in Oldenburg?

Ich hoffe, dass die Ratsmitglieder, die am 15. April abstimmen wollen, den „Kicker" lesen oder zumindest die Geschichte des VfB kennen. In beiden Fällen werden sie nicht für einen Multimillionen-teuren Neubau stimmen können, da wir schon ein Stadion haben.


Ganz abgesehen von den Hundert anderen Argumenten, die eindeutig gegen das Projekt sprechen.


Also: Sport in Oldenburg immer mit Herz, nie ohne Verstand!

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